Meine kostenlose Kurzgeschichte der Woche
An dieser Stelle präsentiere ich Ihnen im wöchentlichen Wechsel die (kostenlose) Kurzgeschichte der Woche, auch als Pdf-Download.
Im Archiv können Sie dann auch stöbern und "alte" Kurzgeschichten lesen und anhören oder hier kostenlos und werbefrei erhalten >>
Hier die aktuelle Kurzgeschichte der Woche (auch als Download Pdf >>) :
TO DO
Dieser neue Schlager eroberte in wenigen Wochen sämtliche Charts. Erfreut sich einer riesigen Beliebtheit. Wird gesummt und gebrummt. In aller Öffentlichkeit angestimmt und alsdann mitgesungen. „TO DO, TO DO, TO DO“, ohne jedes Ende. Tags und nachts. Kaum zu glauben, dass ein Musikstück einen solchen Erfolg verbuchen kann. Bei den heiss umkämpften Wahlen in das Unterhaus des letzten Wochenendes ist bei der Auszählung ein kleines Wunder geschehen. Auf 87,86 % der Wahlzettel stand einfach ‚TO DO‘! Was die Wahlkommissionen in tiefe Nacht-Sitzungen fallen liess. War der Komponist des Schlagers dadurch ins Parlament gewählt? Oder wie sollten die demokratisch eingereichten Bürgeräusserungen zu interpretieren, auszulegen sein? Handelte es sich um eine kleine Revolution? Musste der Urheber des Schlagers nun gefragt werden, wen er ins Abgeordnetenhaus delegieren wolle? Sollte ihm der Posten des Regierungschefs übertragen werden? Wie würde das Ausland auf diese Wahl reagieren? Wie werden die Medien dieses Ergebnis kommentieren?
Die Auszählenden waren mit einem riesigen, unmessbaren, unergründlichen Schwarzen Loch konfrontiert, in das sie flügellos zu fallen drohten.
Ein Greis, Mitglied dieses Gremiums, schlug die Bildung eines Ältestenrats zur Lösung des Problems vor. Die Idee wurde sogleich umgesetzt. Dem neu eingesetzten Rat Urteilskompetenzen gleich einem höchsten Gericht übertragen. Das Ergebnis solle in einem Konklave erarbeitet werden.
Der Rat tagte 17 Jahre und drei Monate und 7 Tage in vollkommener Abgeschiedenheit, bis das letzte Mitglied verstorben war.
In den Notizen, die alsdann im Konklave gefunden wurden, stand als Urteil ganz einfach:
1. Den Schlager verbieten.
2. Verbieten, TO-DO-LISTEN zu erstellen.
Beides wird gleich gesetzlich umgesetzt, was unmittelbar zur vollkommenen Ruhe im Auge des Wirbelsturms führt …
Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:
T O - D O
To Do
Or not To-Do
Wie wundervoll
Die Arbeitswelt stets
Sich täglich allen stellt.
Listen lang und gut verpackt
In übervollen Kisten
Jetzt auszumisten
Weiawowieweh.
Keine Ruhe
Lassen uns die
Listig langen Listen
Stets Neues landet dort
In einem fort kein Mittel hilft
Dagegen nicht einmal vonwegen!