Kurzgeschichte für den Schulunterricht in der Schule
Die Kurzgeschichten von François Loeb als Beispiele im Schulunterricht
Ein Leser hatte mir seine ausführliche Analyse der Kurzgeschichte "SOS“ zukommen lassen und bat um meine Meinung:
"Die Kurzgeschichte ,,SOS“ von Francois, die am 18.01.2019 veröffentlicht wurde, thematisiert Konfrontation mit sich selbst, durch Parallelwelten.
Die Kurzgeschichte ist in zwei Teile gegliedert.
Im ersten Teil befindet sich der Protagonist mit seiner Freundin auf einem Kreuzfahrtschiff. Sie fahren durch das Bermudadreieck, um das sich viele Mythen ranken. Der Protagonist nutzt die Verschwörungstheorien, um seiner Freundin Angst einzujagen, damit sie sich an ihn kuschelt und so Romantische Situationen entstehen. Nach dem Abendessen begeben sie sich in die Koje und der Protagonist beginnt ihr um 00.30 Uhr, Geschichten über Parallelwelten vorzulesen. Er erzählt ihr, dass zu einer fünfzig Prozentigen Wahrscheinlichkeit Parallelwelten existieren und sie wie unsere Welt verlaufen, nur mit einigen Änderungen. Sie fängt an vor Angst zu zittern und drückt sich an ihn. Der Protagonist schlägt vor ans Deck zu gehen, um sie so zu beruhigen und seine Chance zu nutzen. Er nimmt sie in den Arm und sie fängt ganz verlegen an, ihm etwas ins Ohr zu flüstern.
Im zweiten Teil taucht plötzlich eine alternative Version des Paares auf. Es befinden sich nun vier Personen auf dem Deck, jeweils Zwei mal der Protagonist und Zwei mal die Freundin. Der Originale Protagonist entdeckt eine Alternative Version seiner Freundin mit einem zunächst fremden Mann. Er hält die Alternative Version seiner Freundin, für eine verschwiegene Zwillingsschwester seiner Originalen Freundin. Er schlussfolgert, dass er mit seiner Freundin in eine Parallelwelt entführt wurde und die Mythen, um das Bermudadreieck wahr sind. Der Originale Protagonist beschließt seinem Alternativen Ich, den Krieg zu erklären, da er ihn als einen Rivalen sieht. Die Kurzgeschichte endet mit vielen Fragen und einem offenen Ende.
Die Kurzgeschichte wurde Zeitdeckend und in der Ich - Erzählperspektive geschrieben.
Die Überraschung des Protagonisten als er seine Freundin mit einem fremden Mann sah, wird durch die Interjektion ,,Donnerwetter“ in (Z.19) verdeutlicht. Ab der zweiten Hälfte der Kurzgeschichte (Z. 25 – 30), werden zunehmend Fragezeichen genutzt, um die Verwirrung des Protagonisten darzustellen. Außerdem wird durch die Interjektion ,,Ha“ in (Z.6) wird die Vorfreude auf die kommenden Romantischen Situationen betont. Als er seinem Alternativen Ich gegenüber stand, war der Protagonist ziemlich aufgebracht. Die Wut des Protagonisten, wird durch die Klimax in (Z.20) verdeutlicht ,,Ich werde ihn verjagen. Erschlagen“. Nachdem er realisiert hat, dass vor ihm ein Alternatives Ich, mit seiner Freundin stand, verlor er seinen Glauben an die Realität. Dies wird durch das Oxymoron in (Z.29) ,,Krieg in Frieden? Frieden im Krieg?“ betont. Der Komplizierte Gedanke, versetzt den Protagonisten in einen verwirrten Zustand. Unterstrichen wird es durch das Paradoxon ,,ist das unwahrscheinlich nach Wahrscheinlichkeitsrechnung eingetretene Ereignis erfolgt“(Z.22-23). Der Titel der Kurzgeschichte ,,SOS“ wird auch als Synonym für Hilfe verwendet.
Der Begriff Hilfe steht im Zusammenhang mit dem Inhalt der Kurzgeschichte, da der Protagonist gegen seinen Willen in eine Parallelwelt eintaucht. Die Frage ,,Wurden wir ins Paralleluniversum entführt?“ (Z.23-24) zeigt, dass sie nicht freiwillig mit gegangen sind.
Der Autor möchte mit der Kurzgeschichte darauf aufmerksam machen, dass jeder mit sich selbst ein Kampf führt. Man sollte sich seinen eigenen Gedanken stellen, um Frieden mit sich selbst zu finden.
Meiner Meinung nach ist die Kurzgeschichte verwirrend, da ich zu Beginn nicht verstanden habe, worum es hier wirklich geht. Ich musste mir die Kurzgeschichte öfter durch lesen, damit ich verstehe wer die Charaktere sind und das es in einer Parallelwelt spielt.
Ich fand ihre Kurzgeschichte äußerst entzückend, ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie sich meine Analyse durchlesen und mir sagen könnten, ob ich es richtig interpretiert habe."
Und hier die Antwort:
"Es freut mich Ihre Interpretation zu vernehmen.
Sie zeigt auf, dass eines meiner Ziele von Kurzgeschichten die ich verfasse, erreicht wird!
Kurzgeschichten sollen in meinen Augen Gedanken anregen, den Lesenden Spiegel, auch seiner eigenen inneren Welt, vorhalten. Zudem auch keine eindeutigen Antworten erteilen, sondern die Leserschaft zu Denkprozessen führen.
Und das ist Ihnen in der Analyse gelungen. Besonders auch die Auseinandersetzung mit dem Sinn der Kurzgeschichte gefällt mir als Verfasser.
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Zeit!"
Korrespondenz mit einer Schülerin: Interpretation der Kurzgeschichte "Das SMS Museum"
Es erreichte mich die folgende Anfrage und Bitte einer Schülerin:
"Sehr geehrter Herr Loeb,
ich bin eine Schülerin und erhielt vor kurzem die Aufgabe von meiner Lehrerin, diese Kurzgeschichte (das SMS Museum) von Ihnen als epischen Text zu verstehen und auseinanderzunehmen. Würden Sie mir vielleicht Aufschluss darüber geben, was diese Geschichte zu bedeuten hat oder mit welchen Gedanken Sie diesen Text geschrieben haben? Ich verstehe ihn nicht so recht, vor allem den letzten Satz... Es wäre mir eine sehr große Hilfe und ich wäre Ihnen unendlich dankbar."
Und hier die Antwort:
"Ja, Interpretationen sind immer individuell und persönlich!
Wir Schriftsteller haben stets die Aufgabe die Gedanken der Leserschaft anzuregen!
Ich kann nur mitteilen was die meinen dabei waren:
SMS kommt zwar ausser Mode, wird von allen möglichen anderen elektronischen Diensten abgelöst, hat aber die Sprache der jungen Generation wesentlich mitgeprägt, verändert. So habe ich einen Blick in die unbekannte Zukunft werfen wollen und dabei den wirtschaftlichen Druck kleiner Gemeinwesen im Fokus gehabt. Die Minigemeinde irgendwo im Abseits der Touristenströme sucht eine Lösung um Touristen anzuziehen und kommt auf die in deren Augen geniale Idee des SMS Museums. Da aber die Finanzen fehlen findet ein gewiefter Kopf die Lösung alles auf ein entsorgtes IPhone 10 zu laden. Doch wer wird dieses finden?
Ich hoffe ich konnte Dir helfen.
Wünsche viel Erfolg!"
Kurzgeschichten lesen im Schulunterricht - Leseförderung für Hauptschulen!
François Loeb's Wochengeschichte MOSERN >> wurde als Aufgabe der Abschlussprüfung für den Bildungsgang der Hauptschulen in Hessen ausgewählt!
Es wurden divese Fragen zum Textaufbau,Textformat- und Gliederung, dem Inhalt wie bspw. dem Gefühlszustand des Protagonisten sowie die Intention des Autoren gestellt. Die Schüler waren dazu aufgefordert ihre Interpretation der Kurzgeschichte festzuhalten.
Realschule in Baiersbronn - Analyse "Die Katze lässt das Mausern nicht"
Ein Deutschlehrer an einer Realschule in Baiersbronn (Nordschwarzwald) befasste sich mit seiner Abschlussklasse im Schulunterricht mit meiner Kurzgeschichte "Die Katze lässt das Mausern nicht" und nutzte diese vor allem, um stilistische und rhetorische Mittel und deren Intention zu analysieren. Da im Unterricht einige interessante Denkanstöße der Schüler kamen, kam es zu einem regen Austausch und in Folge zu einer sehr ausführlichen unsd aufschlussreichen Analyse der Kurzgeschichte "Die Katze lässt das Mausern nicht".
Hier können Sie sich diese Analyse anschauen >>
Herzlichen Dank auch an den Verfasser, Herrn Pascal Schiebenes!
Noch einige grundsätzliche Gedanken zum Thema "Kurzgeschichte in der Schule"
Mich freut es insbesondere gerade Kinder und Jugendliche generell zum Lesen zu Animieren und so an das Thema Literatur heranzuführen.
Und ich denke auch das sich insbesondere Kurzgeschichten dazu besonders eignen, denn sie sind eben einerseits "kurz" und übersichtlich. Aber sie lassen dennoch alle Möglichkeiten zur Textanalyse offen - was ja auch der eigentliche Sinn und auch eines der Ziele im Unterricht sein dürfte.
Und aus meiner persönlichen Sicht ist mir noch ein anderer Apekt ein sehr wichtiges Anliegen und deshalb besonders hervorzuheben:
Meine Gedanken, meine Assoziationen will ich mit meiner Leserschaft teilen. Um anzuregen zu eigener Weiterentwicklung und Interpretation.
So freue ich mich mit jedem einzelnen Schüler zu seiner Auslegung meiner Kurzgeschichten, die einen Teil seines Selbst mit einbringt!
Und, liebe Lehrer, wir sind ja beim Thema Kurzgeschichte in der Schule und im Schulunterricht (und da geht es auch um das leidige Thema Benotung), aus meiner Sicht steht fest:
Fehlinterpretationen kann es gar nicht geben!
Sie haben auch Interesse an der Verwendung meiner Kurzgeschichten für Ihren Schulunterricht?
Dann kontaktieren Sie mich doch einfach per E-Mail: francois.loeb@t-online.de oder nutzen das Kontaktformular