Meine kostenlose Kurzgeschichte der Woche
An dieser Stelle präsentiere ich Ihnen im wöchentlichen Wechsel die (kostenlose) Kurzgeschichte der Woche, auch als Pdf-Download.
Im Archiv können Sie dann auch stöbern und "alte" Kurzgeschichten lesen und anhören.
Hier die aktuelle Kurzgeschichte der Woche (auch als Download Pdf >>) :
Tintenkiller
Was war ich in der Schule froh um den Tintenkiller. Einmal vollbrachte Fehler konnten auch durch unerlaubtes Abschauen wieder gegutet, oh je, dieses Wort steht nicht im Duden, werden. Aber Kreativität ist in unserer jetzigen Zeit bedeutungsvoller als Regeln einzuhalten. Ich trauere dem Tintenkiller ehrlich nach. Denn wie können Lebensfehler gegutet werden. Meist leben deren schlechte Seiten, auch wenn diese Jahrzehntelang schlummern können, weiter. Beeinflussen Lebenswege. Ach, gebe es doch einen Lebensfehlertintenkiller rufe ich in die Stammtischrunde, meinen vollen Becher Bier hebend und meinen Stammtischbrüder laut zuprostend. Da öffnet sich die Gartentüre zum Biergarten, ein kleines Männchen mit langem schneeweissem Bart tritt ein, setzt sich ungefragt an unseren Stammtisch, bestellt einen Humpen von 2 Mass der niemand in der Runde ihm zutraut, hebt diesen mit dem kleinen Finger und gibt rülpsend bekannt, dass er Tintenkiller zu verkaufen habe die ihn selbst nachdem er sein Bier getrunken habe unsichtbar werden lasse, denn er sei nur ein kleiner Fehler. Ein Fehler der ausgemerzt werden könne und wir alle, er blickt uns dabei jeden einzelnen eindringlichen Blickes an, würden ihn nach seinem Verlassen der Runde rundum vergessen. Niemand sich mehr an ihn erinnern. Denn, wer wolle sich schon an Fehler erinnern. Auch an kleine. Bestimmt niemand des versammelten Herrenkreises.
Und hätte ich als beflissener Journalist nicht alles minutiös aufgeschrieben, wäre der Fehler vergessen worden und könnte jetzt nicht als Fake News von der gesamten Stammtischrunde weiter verbreitet werden.