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Meine kostenlose Kurzgeschichte der Woche

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Das Externet

Ich bin ein interner Schüler mit dem Wahlfach Philosophie in einem bekannten Internat in den Alpen. Ermöglicht durch ein Stipendium, das von einem aus armen Verhältnissen stammenden, zum Multimilliardär aufgestiegenen ehemaligen Schüler ins Leben gerufen wurde. Meine Eltern wanderten in dieses Land als arme Mäuse ohne ‚Mäuse‘ ein, und so bin ich dem Spender unendlich dankbar, hoffe, selbst eines Tages seinen Karriereweg zu begehen. Obwohl mit Philosophie kaum ein Vermögen zu scheffeln ist, weiss doch keiner, was für Schlangenwege voller Schlingen das künftige Schicksal unseres Globus einst nehmen wird. Möglicherweise, und davon träume ich beinahe jede Nacht in einem Wachtraum vor dem tiefen Schlummer, wird Philosophie eines Jahres und nicht eines Tages zum Überlebenstool von heute kaum einschätzbarem pekuniärem Wert.

Bereits mein Herkommen als interner Stipendiat, der des mangelnden Status wegen in einem Dreibettzimmer im Untergeschoss des Haupthauses als einziger Insasse haust, führt mich in der Frühe, wenn der ganze Betrieb der Schule noch ruht, als sei er ein Eisblock aus Urzeiten, zu spannungsvollen Überlegungen. Urzeiten noch ganz ohne h, ohne Uhren, die unsere Existenz verdunkeln, uns hindern, weitreichenden Zukunftsgedanken nachzuhängen. Wie zum Beispiel dem Gedankengang, wenn ich ein interner Schüler bin - ich bezeichne mich lieber als interner Student -, gibt es mit philosophischer Garantie mein Gegenstück, den externen Schüler oder Studenten, der beinahe in Klumpenform in der Frühe die Schule überfällt, um abends das Internat in der Direttissima zu Mutters Schoss, der mir so fehlt, fluchtartig zu verlassen.

Nun, ich wäre von der Philosophie nicht so angezogen, als wäre diese ein auf mich zugeschnittener Massanzug, um nicht Worte zu hinterfragen, deren Sinn zu interpretieren, daraus neue uneinnehmbare Denkburgen aufzubauen, mich darin trotz verwinkelter Gänge zurechtzufinden, wohlzufühlen.

Der Gegensatz Intern-Extern führt meine verschachtelten Hirngänge ganz ohne Lotsen dazu, das Internet, das zu einer Alltäglichkeit verkommen ist, infrage zu stellen. Das Internet. Das Pendant muss also das Externet sein. Was dieses beinhaltet, lässt meine Synapsen aufblühen, als wäre ein lauwarmer Frühlingstag angebrochen und die Krokusse liessen ihre farbigen Köpfchen durch den nass noch immer liegenden, aber wässrigen Schnee dringen:

Das EXTERNET, das uns Menschen, die Menschheit, in ganz neue Sphären führen wird. Kein Hass mehr. Frieden. Gemeinsamkeiten herausstellend, Liebe verbreitend. Und als besondere Eigenschaft nach hartem Ringen das Internet besiegen, dieses abschaffen oder viel mehr mit positiven Eigenschaften ersetzen, statt Verbrechensvorbereitungen und Drohnensteuerung, die Menschheit zusammenführen, endlich Träumen für ein friedvolles Zusammenleben zum Durchbruch verhilft.

Wie bin ich erstaunt, am Ende meiner Erdenexistenz festzustellen, dass mein angedachtes Externet wahr geworden ist und ich als mausearmer Philosoph meinen jugendlichen philosophischen Traum des pekuniären Erfolgs im Gegenzug zu dieser neuen, umfassenden Errungenschaft des Externet zu Grabe tragen darf …

AUS DER TRAUM! …  



Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:

E X T R A

Extra ruft
Polternd laut
Los nun extrem
Doch kein Zasta = Basta.

Lakritz ich stibiez
Denkt Kiebiez.

Hals darauf ruft
Heftig nach vielem
Süssem würzig Malz
Findet einzig Sack voll Salz.




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  • 02.
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