Meine kostenlose Kurzgeschichte der Woche
An dieser Stelle präsentiere ich Ihnen im wöchentlichen Wechsel die (kostenlose) Kurzgeschichte der Woche, auch als Pdf-Download.
Im Archiv können Sie dann auch stöbern und "alte" Kurzgeschichten lesen und anhören.
Hier die aktuelle Kurzgeschichte der Woche (auch als Download Pdf >>) :
Das Augenlied
Das wundert dich bestimmt jetzt, dass dein linkes Augenlid sprechen kann. Deutsch versteht. Du mit ihm kommunizieren kannst. Es in der Lage ist ganz ohne entsprechendes Kommando auszublenden, was du strikt nicht wahrhaben willst. Dir eine grosse Lebenshilfe dadurch darstellt. Gar eine riesengrosse. Überlege, wie oft ich dir bereits aus der Patsche half. Geholfen habe. Aber klar, das hast du aus deinem Gedächtnis verschwinden lassen. Einfach gelöscht. Wie die Feuerwehr hat sich dein Unterbewusstsein damit gewehrt. Ganz einfach eine perfekte Wehr, die weiss, was es abzuwehren gilt. Aber du bist mir nicht dankbar. Willst nicht wahrhaben, was Wahrheit ist. Verdrängst das einfach unter dem Strich. Oder über dem Strich, dem Überleben zuliebe. Einen Funken Liebe steckt noch in dir. Weshalb schenkst du mir nicht etwas davon? Ein kleines Tüpfelchen wenigstens. Das hätte ich verdient. Ich weiss, dass du die Halbwahrheiten mit meinem Konkurrenten dem rechten Augenlid speicherst. Ganz nach deinem Gusto. Oder sollte ich davon ausgehen, dass es wegen der Halbheiten, da du diese als zu verehrende Hoheiten betrachtest, eher als Gus-to, was dies auch bedeuten mag, in deine unterbewusste Sprache übersetzt.
Doch ich warne dich. Halbheiten wiegen schwer. Nach Gus zu wandern ist ein beschwerlicher, steiniger Weg, der Schuhwerk frisst. Oder Gummi, falls Motorkraft dir lieber wäre. Doch ganz nach deinen Beliebigkeiten, die vorzuschieben deine Steckenpferde sind.
Ja, du willst auch nicht wahrhaben, dass ich eine Realität darstelle. Leugnest mich ganz einfach. Addierst mir ein e in meine rechtslastige Mitte. Beginnst mit einem Augenlied. Einem singenden, jubelnden Auge. Eines, das tenoriesiert. Nicht terrorisiert. Oder lieber sopranisiert? Obwohl, das sei dir gesagt, du mit dem Nicht-Sehen-Wollen eines Tages in die Wolle geraten wirst. Auch damit, dass nicht nur Enten Endlichkeit erleben müssen. Ob durch Jagd oder um des Fuchses Willen … , sondern der Schlusspunkt trifft eines Tages auch dich. Selbst gegen deinen Willen und du diesen dann nicht durch mich dem linken Augenlid verstecken kannst ...
Und als Bonus ein weiterer DREISATZROMAN aus meiner Feder:
A U G E N W I S C H
Im Markt
Der Gegenwart
Winkt ganz unzart
Supermegaglasklarhart
Die neue Zukunft warte App.
Wischweg
Laut leise
Lammfest
Was stört
Zum Fest.
Feiern ungestört
Das verspricht
Wippwappweg
Die neuste KI App.