„Wie ich den Nachruf hasse!“
„Schon etwas Trauriges so ein Nachruf“, bemerke ich zu meiner Freundin.
„Ja, schon, aber nicht nur traurig, nein ekelig. Heute noch dreht sich mein Magen dabei um.“
„Was? Dein Magen? Wie kommt das? So ekelhaft anzuschauen?“
„Ja, genau!, Du kannst Dir nicht vorstellen wie sich das anfühlt!“
„Na ja, wenn man jemanden geliebt hat, klar. Aber Ekeln danach? Finde ich doch krass!“
„Krass? Du hättest es erleben sollen!“
„Waren das so schlimme Worte die Dein Herz aufwühlten‘“
„Herz aufwühlen, wo denkst Du hin!“
„Nein, was dann?“
„Ich habe mit dem Kerl längst abgeschlossen. Aus und Futsch!“
„Was regst Du Dich denn so auf?“
„Na, wenn Dir das geschehen wäre!“
„Mir?“
„Ja, Dir!“
„Also jeder Nachruf versetzt mich in Trauer.“
„Also mich nicht!“
„Du bist ein nicht besonders einfühlsamer Mensch …“
„Was behauptest Du da! Gemein ist das!“
„Weshalb gemein? Musst doch verzeihen können. Auch wenn Du den Kerl, als er noch lebte, nicht gemocht hast!“
„Was nicht mehr lebte, also, wenn Dir so ein Kerl - und das erst vor 10 Minuten - mitten auf der Strasse ‚Du Schlampe‘ nachruft, würdest Du gleich denken wie ich. Ich hasse solche Nachrufe …“