kostenlose Kurzgeschichte der Woche

Kladderadatsch

Also, wer noch nie einen Kladderadatsch erlebt hat sollt hier nicht weiterlesen. Umblättern. Auf eine Wanderung in den Bergwiesen sich verlaufen. Obwohl auch dort sich der erst Kladderadatsch einfinden kann. In Form einer Schlange womöglich. Einer giftigen Viper die sich genussvoll und friedlich sonnt, um dann aufgescheucht den ersten Kladderadatsch herbeiführen zu können. Aber nicht um solche lebensbedrohende geht es hier. Nein, um einen alltäglichen der sich fernab von duftenden Berg-Magerwiesen abspielen kann. Abspielt. Abgespielt hat. Also alles ein Spiel? Keineswegs wie meine Beobachtung von Erzählenden zeigt die Kladderadatsche in ihrem Curriculum zu verzeichnen haben, diese jedoch im Lebenslauf akribisch zu verstecken suchen, damit nicht einmal Detektiv-Kaliber eines Sherlock Holmes diese eruieren können. Dort auch liegt die Schwierigkeit meines Berufs. Meiner Berufung. Denn wie über Kladderadatsche berichten, wenn diese sich in den Untergründen menschlicher Abgründe bewegen.

Mit Tarnkappen ausgerüstet bewegen. Möglicherweise könnte ein mit mir befreundeter Chirurg Abhilfe schaffen. Ein Seeelenchirurg, oder noch besser ein Seelenklempner der Kladderadatsche mit Bedacht sorgfältig, durch geschickte Fragen, aufschneidet, dabei darauf achtend, dass keine Streuung im Körper stattfinden kann, die Seele allein betroffen wird, was einem kleinen oder großen Zauberkunststück entspricht. Also bleibt mir nur der Weg über meinen eigenen Kladderadatsch zu berichten, denn ein Psychiater hat der neuen Datenschutzverordnung wegen absolutes Stillschweigen über den Aufschnitt seine Kundschaft zu bewahren. Doch wie soll ich berichten können, wenn noch kein solcher stattgefunden hat? Bin wohl mit meinen 3x 23 Jahren noch zu jung für einen solchen. Oder zu alt? Oder ist gerade das mein Kladderadatsch, dass ich nicht zu meinem fortgeschrittenen Alter stehen kann? Nein, das kann es nicht sein. Denn meiner Mathe-Schwäche ist es zu verdanken, dass ich mich nicht in absoluten Zahlen über 23 ausdrücken kann.

Ahh, ein Lichtblitz! Ein Blitz aus heiterem Himmel. Ohne Donner. Ohne Regenbogen. Ich hab ihn, meinen Kladderadatsch! Doch berichten darf ich darüber der Datenschutzverordnung wegen nicht, es sei denn die Leserschaft würde einzeln den Cookies zustimmen. Und Cookies, besonders Amerikanische, führen zur Fettleibigkeit und die habe ich in meinem Alter strikte zu vermeiden. Wie sähe ich sonst aus? Kein Mann würde sich noch nach mir umdrehen. Seinen Kopf dabei verrenken und dabei in seinen nächsten Kladderadatsch in absoluter Direttissima landen ...




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