Meine kostenlose Kurzgeschichte der Woche
An dieser Stelle präsentiere ich Ihnen im wöchentlichen Wechsel die (kostenlose) Kurzgeschichte der Woche, auch als Pdf-Download.
Im Archiv können Sie dann auch stöbern und "alte" Kurzgeschichten lesen und anhören.
Hier die aktuelle Kurzgeschichte der Woche (auch als Download Pdf >>) :
Gemunkel
Seit Wochen, nein bereits seit anderthalb Monaten läuft dieses Gemunkel, sich wie ein Buschfeuer verbreitend, von Mund zu Mund. Verunsichert. Verbreitet Ängste. Unkontrollierbar dehnt es sich aus. Ergreift mehr und mehr Menschen. Deren Denken. Beeinflusst das Geschehen, obwohl die Behörden gemeinsam, als seien sie Feuerwehren, ganze Flüsse von Argumenten dagegen über die unheilvollen gemunkelten Worte giessen. Doch das Gemunkel erhebt stets wieder sein hässliches Haupt und wo es enthauptet wird erwachsen daraus sieben neue Munkeleien, verbreiten sich wie eine Seuche, stecken Mensch um Mensch an, selbst Tiere. Zuerst diejenigen denen Menschen Verstand zuschreiben werden davon ergriffen. Als selbst die Ameisen, die Roten zuerst, die Sklavenhalterinnen dann folgend, das Gemunkel über den Planeten streuen, gerät die Angelegenheit ausser Kontrolle. Vollständig in Richtung Chaos driftend, dorthin wo unsere Erde bei deren Entstehung sich befand. Denn die kleinen roten vielfüssigen Tierchen dringen selbst in Vulkane ein, die sich das Gemunkel zuerst grollend, dann ausbrechend anhören, anschliessend sich dagegen verbünden, verlassend dabei jede Vernunft. Verbreiten Lava im Gegenuhrzeigersinn von Ost nach Nord, von Süd nach West. Pferde zirpen dazu. Esel miauen. Schnecken wiehern das Gemunkel von Ohr zu Ohr. Delphine schreiten mit ihren Flossen, als seien es stramme Beine, an Land. Melden sich in Marathon um dort den Wettkampf zu bestreiten. Den Menschen wachsen aus den Ohren Kiemen. Sie versuchen sich ins ewige Eis, in Yetis Höhlen zu retten, die unauffindbar sind.
Was es mit dem Gemunkel auf sich hat muss jeder in den Tiefen seines Daseins, auf eigener Forschungsreise zu erfahren suchen, indem er seine Kiemen, die im Mutterleib ihm gewachsen sind nutzend, sich in den Strudel seines Unterbewusstseins begibt, um auf das dabei aufleuchtende innere Sternenfunkeln zu achten, das ihn voll erfüllen wird!